Warum sind unsere Tageszeitungen im allgemeinen nicht besonders interessant? Wir kommen auf anderen Wegen zu aktuellen Informationen. Das Radio gibt die grossen Linien vor, anschliessend kann man dem, was vertiefenswert scheint, im Internet nachgehen. Stichwort auf Google eingeben und "klick" man findet das Gewünschte. Seit Jahren liest der Schreibende höchstens am Montag während der Kantonsratsdebatte eine Tageszeitung. Die Trends sind durchgehend, zeigen sich in längerfristigen Konstanten und hängen nicht am einzelnen Artikel. Was wichtig ist, kommt immer wieder. Der süffige, tagesaktuelle Text in der Zeitung von heute, ist morgen schon Abfall. Insofern sind wir froh um die Wochenblätter, die den Trends nachgehen können und tiefer bohren. Da erfährt der Leser auch mal etwas Neues, das nicht schon überall geschrieben, zitiert und wieder rezitiert wurde. Die Weltwoche ist immer wieder ein Quell von neuer Inspiration, gerade weil sie konsequent den Gegenstandpunkt zum Mainstream einnimmt und damit immer von der anderen Seite kommt. Sie hilft uns bei der Erkenntnis, dass die andere Meinung gelegentlich erstaunlich logisch und insbesondere berechtigt ist. Damit erfüllt dieses Blatt eine wichtige Funktion in unserer Demokratie, es hilft, unsere eigene Position zu hinterfragen. Aber, die Weltwoche wird von Journalisten geschrieben. Das heisst nun nicht, dass das an der Qualität etwas ändert, aber der Journalist ist selten selbst der Trendsetter. Er hinterfragt, erstellt Analysen und Synthesen, aber er bleibt eher auf der beobachtenden Seite. Will man die ungefilterte Meinung der Avantgardisten oder jener, die den Gang der Dinge direkt beeinflussen, so müsste man Vorträge besuchen oder Fachpublikationen studieren. Ersteres verbietet sich, von Ausnahmen abgesehen, aufgrund von Raum- und Zeitproblemen und Fachjournale lesen sich in der Regel nicht so leicht. Leider sind bei uns Think-Tanks nicht sehr weit verbreitet. Als Ausnahme kommt mir nur avenir suisse in den Sinn, eine Organisation die wissenschaftliche Ansätze aus liberaler Perspektive popularisiert und übergeordnete Trends sichtbar zu machen versucht. Gelegentlich publiziert avenir suisse Spezialausgaben, wie kürzlich über die Energiepolitik. Ganz sicher sind das lesenswerte Produkte! Sie merken, so ganz glücklich war ich bisher mit dem Informationsangebot trotzdem nicht. Wem es gleich gehen sollte wie mir, dem empfehle ich die Lektüre des Hefts "Schweizer Monat". Ich habe keine Aktien und mache trotzdem Werbung; warum? Weil diese Zeitschrift für mich eine Lücke füllt. Die Denkrichtung gleicht der Weltwoche, aber es kommen die Originale zu Wort. Das überlässt es dem Leser, sich selbst eine Meinung zu bilden. Der Monatsrhythmus hat ausserdem den Vorteil, dass man weniger Papier in die Ferien mitnimmt.
Schweizer Monat
Kommentare von Lesern zum Artikel
Der Verein Vimentis hat sich entschieden, die Kommentarspalte zu den Blogs zu schliessen. In der folgenden Erläuterung erfahren Sie den Grund für diesen Entscheid.
Der Blog, und dazu gehört auch die Kommentarspalte, sind ein wichtiger Teil der Diskussionsplattform von Vimentis. Gleichzeitig sind Werte wie Respekt, Anstand und Akzeptanz für den Verein von grösster Wichtigkeit. Vimentis versucht diese Werte selbst einzuhalten, sowie auch auf der Website zu garantieren.
In der Vergangenheit wurden diese Werte in der Kommentarspalte jedoch regelmässig missachtet, es kam immer wieder zu nicht tolerierbaren Aussagen in den Kommentaren. Das Löschen dieser Kommentare ist heikel und zudem mit grossem Aufwand verbunden, welcher der Verein nicht stemmen kann. Zusätzlich können die Kommentare praktisch anonym verfasst werden, weswegen eine Blockierung der jeweiligen Personen unmöglich wird.
Folglich hat der Verein Vimentis entschlossen, die Kommentarfunktion abzuschalten und nur den Blog stehen zu lassen. Der Blog erlaubt es Personen weiterhin, sich Gehör zu verschaffen, ohne sich hinter einem Pseudonym zu verstecken. Die Änderung sollte die Blog-Plattform qualitative verbessern und all jenen Personen ins Zentrum rücken, welche Interessen an einer sachlichen Diskussion haben, sowie die oben erwähnten Werte respektieren.
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Helmut Barner sagte October 2012 http://www.vimentis.ch/d/dialog/readarticle/was-lief-schief-im-fall-moergeli/ Herr Siegenthaler, schauen Sie mal hier die Rolle der heutigen Weltwoche an, sie ist leider zum SVP-Parteiblättchen verkommen, das zu Hetzkampagnen missbraucht werden kann. |
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Helmut Barner sagte October 2012 Zeitung lesen während der Kantonsratsdebatte. Das heisst, Sie lesen nur Tages-Zeitung, wenn dies das Volk mit Sitzungshonoraren bezahlt? Von wem wurden denn Sie gewählt? |
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